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14. Oktober 2007: KulturQuartier Hörde


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Welche Vielfalt unterschiedlicher Künster es in Dortmund-Hörde gibt, konnte man am Sonntag, dem 14. Oktober 2007 bestaunen: Erstmals ludt der Künstlerstammtisch Hörde unter dem Titel "KulturQuartier Hörde" zu einem Tag des offenen Ateliers ein.

Geleitet von einer Figur des Turbo-Prop-Theaters (Bild links) konnten an diesem Tag fünfzehn Orte im Gebiet der ehemaligen Stadt Hörde zwischen der Kluse, dem Hörder Neumarkt und dem Clarenberg besucht werden, die mit Kunst in Form von Schauspiel, Musik und Kunst zu tun haben.

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So konnte man in Silvia Eidts Laden "weiss und bunt" an der Alten Benninghofer Straße kunstvolle Keramik und andere Gegenstände für Einrichtung und Dekoration in Augenschein nehmen (Bilder links und links unten).

In der Höder Burg zeigte Carola Heuser Filzobjekte und deren Gestaltung - und ermöglichte nebenbei einen imposanten Ausblick auf das Phoenix-Gelände, auf dem zukünftig ein künstlicher See mit Marina entstehen soll (Bilder unten).

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Am beeindruckensten waren sicherlich die verschiedenen Wohnraumateliers: Die Wohnungen der Künster, in denen diese mit ihren Gästen Kaffee tranken, in der Küche klönten, oder ihre Gäste –eigentlich wildfremde Menschen– zwischendurch auch mal alleine ließen ("Wenn Fragen sind, ich bin unten im Garten").

Eine durchgehende Linie einer womöglichen "Hörder Schule" gibt es nicht. Statt dessen existieret eine Vielfalt unterschiedlicher Stile verschiedener Maler, die sich nicht nur in den Kunstwerken, sondern auch in der Gestaltung der Wohnungen widerspiegeln:

Ästhetisch akurat und ordentlich aufgeräumt sieht es aus in der Wohnung von Achim Farys: Der Künsterl spielt Klavier, entwirft Einladung, Grußkarten, Briefbögen, und faltet dreidimensionale farbenfrohe Objekte.

Die Bilder und Objekte sind geprägt von klaren Konturen zwischen kontrastreichen Farben in geschwungenen Formen und Kurven. Dazu passende Exponate prägen auch das Erscheinungsbild der Wände (Photos rechts und unten).

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Nur wenige Schritte entfernt in der Wohnung der Künstlerin Beate Bach ein ganz anderes Bild: Hier hat man den Eindruck, die Künstlerin gerade erst bei ihrem Schaffen unterbrochen zu haben. Die Wohnung sieht aus wie ein Atelier, in dem gerade intensiv gearbeitet wird; Farben stehen herum Bilder lehnen an den Wänden.

Die Gemälde sind geprägt von einer variantenreichen Widerholungen kleiner Details. Flächen sind nicht einfach mit einer Farbe gefüllt, sondern mit eben diesen Details strukturiert. In dieser Eigenschaft erinnern die Bilder ein wenig an Fraktale.

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Im Wohnraumatelier von Franz-Josef Oberkönig, das sich am Rand der Kluse befindet, zeigt der Künster Bilder in unterschiedlichen Stilrichtungen.

Der als Photograph ausgebildete Franz-Josef Oberkönig arbeitet ausgehend von unterschiedlichen Themen mit wechselnden Prinzipien Farben und Formen und bringt so sowohl Formen in Schwarzweiß als auch farbenfroh ineinanderfließende Strukturen zu Papier und Leinwand.

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Das Atelier von Davoud Sarfaraz ist ein Keller an der Einmündung der Seydlitzstraße in die Semerteichstraße mit vielleicht gerade mal zwei Meter Deckenhöhe. Wo in anderen Wohnungen Gerümpel gelagert wird, wo Kabel und Rohre in das Gebäude kommen, wird hier Kunst gestaltet und ausgestellt.

Vor der Tür rattert die U-Bahn in den Tunnelmund an der Haltestelle Willem-van-Vloten-Straße (Bild unten mittig), drinnen stehen die Besucher bedächtig vor dem imposanten Graphiken.

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In der Ateliergemeinschaft an der Schildstraße, direkt am Piepenstockplatz, haben sich gleich eine ganze Reihe von Künstlern unter einem Dach versammelt:

Der Graphiker Ingo Masjoshusmann ist hier genauso dabei wie die Videokünstler Volker Krieger und Roland Mattigk. Mit von der Partie sich auch die Maler Peter Zipfel, Wolfgang Gunter Sperling und als Gast der Franzose Didier Verzin.

Ein während der Veranstaltung von Volker Krieger geschaffenes Videoprojekt, das sich mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes auseinandersetzt, kann unter http://www.volkerkrieger.de/glatzen.html angesehen werden.

Ein alter Lastenaufzug und eine große Glasfront zeugen noch von der früheren Nutzung des Gebäude als Industriebetrieb. Neben den Kunstgegenständen schweift der Blick auch über den Hörder Bahnhof zum Ortskern von Hörde, zum alten Verwaltungsgebäude und den beiden markanten Kirchtürmen des Hörder Zentrums.

Die fünf Photoaufnahmen rechts und unten zeigen ein paar Einblicke in die unterschiedlichen Stockwerke dieses Gebäudes, in denen die diversen Künstler arbeiten und ausstellen.

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Fast direkt daneben zeigt Rüdiger Philipp von der Musikschule Crescendo seine Wandbilder, die sowohl farbig als auch in schwarz und weiß gearbeitet sind (Bilder oben und rechts).

Schräg gegenüber des markanten Hörder Postamts befindet sich im Penningskamp das Atelier des Vereins Farbraum (Bilder unten). Wo ich vor einigen Jahres noch Broschüren aus der Druckerei abgeholt haben, stehen jetzt Exponate z.B. zu Goethes Farbenlehre.

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Johann Wolfgang von Goethe war nicht nur ein Faulenzer, Weiberheld und bedeutender Dichter der deutschen Kultur, sondern auch zutiefst interessiert an den damaligen Erkenntnissen der Physik und anderer Naturwissenschaften, verbunden mit den Thesen der Kantschen Erkenntnistheorie.

Im Jahr 1810 schieb Goethe die Schrift "Zur Farbenlehre", eine Sammlung verschiedener Einzelarbeiten.

Manche Arbeiten in Goethes Farbenlehre entsprechen den heutigen wissenschaftlichen Erkennissen, z.B. die Tatsache, daß sich weißes Licht aus den einzelnen Farben zusammensetzt. Andere Arbeiten beschäftigen sich mit der Erkenntnis über Farben, z.B. die scheinbar unterschiedliche Färbung der Sonne zur Mittagszeit verglichen mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

Für die Physik der heutigen Zeit spielt Goethes Farbenlehre keine Rolle, doch künstlerisch sind seine Arbeiten sehr gehaltvoll. Insbesondere geben sie viele Hinweise zur Farbphysiologie und Farbpsychologie.

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