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Weiterbau der B236n in Berghofen


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Derzeit wird in Dortmund-Berghofen der Weiterbau der B236n (neue Führung der Bundesstraße B236) betrieben. Diese Schnellstraße wird den Berghofer Ortskern in einem Tunnel westlich unterfahren. Im Bereich der Aplerbecker Mark wird die Straße wieder aus dem Untergrund auftauchen und auf die jetzige Trasse der B236 einschwenken. Die neue B236 wird also nach wie vor am Freischütz oberirdisch über den Berg führen.

Bis Herbst 2007, so schreibt zumindest die Beschilderung, sollen die Bauarbeiten für die neue Schnellstraße, die für Berghofen gleichzeitig eine Umgehungsstraße ist, abgeschlossen sein und die Straße freigegeben werden.

Deutlich zu sehen sind die Bauarbeiten an der Schüruferstraße, wo die neue Straße zwei unmittelbar hintereinanderliegende unterschiedlich hohe Bahndämme unterqueren muß. Den Geländeeinschnitt für den zukünftigen Tunnel zeigt das Bild unten.

Die Gebäude im Hintergrund gehören zur Ehmsenstraße und zum Blausielweg. Hinter der Baumreihe links im Bild verläuft die Kneebuschstraße. Das dunkle Gebäude in der Bildmitte hat man inzwischen abgerissen.

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Die B236n resultiert noch aus alten Verkehrsplanungen der frühen Nachkriegszeit. Nachdem in den 1990er-Jahren zunächst die Straßenführung von der nördlichen Stadtgrenze bis Wambel, dann weiter bis zum Westfalendamm (B1) und schließlich zur Jahrtausendwende bis zur Schüruferstraße gebaut worden war, stand die Finanzierung des Weiterbaus durch Berghofen bis zur südlichen Stadtgrenze in Frage.

Doch Berghofer Bürger und Politiker wurden nicht müde, den Weiterbau der B236n immer wieder als Angelegenheit oberster Wichtigkeit zu proklamieren. Inzwischen haben Sie es geschafft, die notwendigen finanziellen Mittel von Bund und Land zu erhalten.

Damit ist der Weiterbau der B236n in Berghofen ein schönes Beispiel dafür, wie Tatsachen zurechtgebogen werden, wenn es um die Förderung des Kraftfahrzeugverkehrs geht.

Die hohe Verkehrsbelastung des Berghofer Ortskerns zu den Hauptverkehrszeiten wurden als das grundlegende Argument angeführt, daß die B236n gebaut werden müsse. Es wurde so getan, als sei die Verkehrsbelastung gottgegeben und nur eine Umgehungsstraße könnte den Verkehr im Ortskern reduzieren. Fast konnte man den Eindruck erhalten, es seien böse Außerirdische, die mit Kraftfahrzeugen in Berghofen einfallen, um den Berghofer Bürgern das Leben schwer zu machen.

Ich habe selbst jahrelang in Berghofen gewohnt. Wenn ich morgens an der Bushaltestelle "Berghofen Post" (Photo rechts) stand, konnte ich sehen, daß die Kraftfahrzeuge, die in einer langen Karawane Richtung Hörde und Innenstadt zogen, fast ausnahmslos Dortmunder Kennzeichen hatten. Aufgrund der Lage Berghofens im Dortmunder Straßennetz resultiert daraus, daß diese nur aus Berghofen selbst oder aus der oberen Aplerbecker Mark kommen können.

Es sind also die Bürger aus Berghofen und der Aplerbecker Mark selbst, die sich und ihren Nachbarn dieses Verkehrschaos bereiten. Diejenigen, die laut schreien, daß sie den Autoverkehr nicht haben wollen, sind gleichzeitig diejenigen, die ihn verursachen – Noch deutlicher kann sich eine verlogene und hinterhältige Argumentation wohl kaum noch offenbaren.

Statt aber daraus die naheliegenden Konsequenzen zu ziehen und den Kraftfahrzeugverkehr unattraktiver zu machen und den öffentlichen Nahverkehr auszubauen, wird nun der Autoverkehr durch Weiterbau der B236n massiv gefördert.

Vordergründig wird damit Verkehr aus dem Berghofer Ortskern heraus verlagert. Langfristig wird damit die Attraktivität des Kraftfahrzeugverkehrs erheblich gesteigert, was zu höherem Fahrzeugbestand und zusätzlichem Verkehr führt.

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Insbesondere der ruhende Verkehr ist bereits jetzt eine Plage, der man kaum noch Herr werden kann. Da der ruhende Verkehr sich offensichtlich (zumindest in Dortmund) an keinerlei Regeln hält, sondern wie ein Heuschreckenschwarm jedes freie Fleckchen Asphalt okkupiert, muß der Fußgänger bereits heute in vielen Straßen sich an Hauswänden entlangquetschen, zwischen Straßenbäumen und Fahrzeugen Slalom laufen und Kinderwagen mühsam über Motorhauben hieven.

Die beiden Bilder rechts habe ich bei einem Spaziergang durch Dortmund-Körne aufgenommen. Sie sind erschreckende, aber leider alltägliche, Beispiele für die Kraftfahrzeugplage, gegen die leider noch kein wirksames Gegengift erfunden ist.

Selbst Grünstreifen und Absperrungen sind machtlos gegen die massive Okkupation der Bürgersteige und anderer Flächen, wie das untere der beiden Photos deutlich zeigt.

Wird der Kraftfahrzeugverkehr durch Bau weiterer Umgehungsstraßen noch attraktiver gemacht, so wird sich das Problem des ruhendes Verkehrs weiter verschlimmern.

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