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"Namen und Steine" im Dortmunder Stadtgarten


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Wer zum U-Bahnhof Stadtgarten geht, und sich nicht auskennt, wird wahrscheinlich die Reihen mit groben Steinen vor Kopf des gläsernen Zugangsgebäudes gar nicht bemerken. Es sei denn, ihm fallt das kleine Schild daneben (Bild rechts) auf.

Denn dieses erklärt, daß es sich um das Kunstwerk "Epitaph III" des Künsters Tom Fecht handelt.

Das Kunstwerk ist Teil des Projekts "NAMEN und STEINE - Mémoire nomade", das der 1952 in Frankenberg geborene Bildhauer Tom Fecht gemeinsam mit der Deutschen AIDS-Stiftung, Bonn, 1992 auf der Documenta IX vorgestellt hat und zu dem inzwischen über 40 Steininstallationen auf öffentlichen Plätzen von Städten in ganz Europa gehören.

Seit 1988 wird jährlich am 1. Dezember der von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufene Welt-Aids-Tag begangen. Die rote Schleife "Red Ribbon" steht seit 1991 als Symbol für die Solidarität mit Menschen, die an der Immunschwächekrankheit AIDS erkrankt sind oder den Virus HIV in sich tragen. Zum Welt-Aids-Tag am 01.12.1995 wurde die "Epitaph III" auf dem Vorplatz des Dortmunder U-Bahnhofs Stadtgarten eröffnet.

Inzwischen sind AIDS und HIV aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit verschwunden. Doch die Stille trügt: Die Krankheit ist nicht besieht. Noch immer gibt es kein wirksames Heilmittel, keine Impfmöglichkeit und noch immer gibt es jährlich in Westeuropa 30.000 Neuinfektionen, weltweit 5,4 Millionen.

So gilt auch noch die alte Aussage der deutschen AIDS-Hilfen: "Das einzige bisher bekannte Mittel gegen AIDS ist Geld." Insbesondere Geld für hauptamtlich tätige Mitarbeiter, um effektive Präventionsarbeit, d.h. Aufklärung über HIV und AIDS, leisten zu können.

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In den 1990er-Jahren war die Aufmerksamkeit gegenüber HIV und AIDS größer. Damals war die Dortmunder AIDS-Hilfe wesentlich stärker in den Medien präsent, um z.B. die Beratungshotline (0231) 19411 bekannt zu machen.

Zum Welt-AIDS-Tag engagiert haben sich damals auch die Dortmunder Stadtwerke durch ein Infocafé im Foyer des Bahnhofs Stadtgarten. So ist es natürlich auch kein Zufall, daß die Steininstallation von Tom Fecht vor genau diesem U-Bahnhof angelegt wurde.

Zum Welt-AIDS-Tag im Jahr 1996 gab es in Dortmund sogar eine offenen Konfrontation zwischen AIDS-Aktivisten und AIDS-Skeptikern. Die Dortmunder AIDS-Hilfe e.V., verschiedene Gruppen in derem Umfeld und der AStA der Universität Dortmund hatten in Kooperation mit dem Dortmunder Gesundheitsamt eine umfangreiche Veranstaltungsreihe zum Thema AIDS vorbereitet.

Gleichzeitig gab es aber auch eine aktive Anhängerschaft des AIDS-Kritikers Prof. Dr. Peter Duesberg. Professor Dr. Peter Duesberg ist Mitarbeiter im wissenschaftlichen Labor der Universitätsklinik Heidelberg (genauer: III. Medizinische Universitätsklinik, Klinikum Mannheim, Universität Heidelberg).

Er glaubt nicht an die Existenz des AIDS-Erregers HIV und kann seine Zweifel aufgrund seiner medizinischen Fachkenntnis schlüssig darlegen. Er führt dabei insbesondere an, daß es bisher keinen definitiven Beweis für die Existenz von HIV gibt, sondern lediglich Indizien. Um zu beweisen, daß eine biologische Zelle, die man im Elektronenmikroskop beobachtet, tatsächlich der gesuchte Krankheitserreger ist, müsste man ihre Funktionsweise, also ihren DNS-Strang, wie eine komplexe Software analysieren. so etwas gelingt der Wissenschaft bisher nur in Ansätzen.

Prof. Dr. Duesberg kann außerdem anhand der Historie der AIDS-Forschung glaubhaft darlegen, wie aufgrund des Erfolgsdrucks der AIDS-Forschung nach Entdeckung dieser Krankheit in den 1980er-Jahren bereits vage Vermutungen von Forschern als Resultate gefeiert und auf ihren Basis weitergearbeitet wurde. Und er kann auch etliche Widersprüche in den Aussagen der AIDS-Forschung, der Pharmakonzerne und der AIDS-Hilfe-Gruppen aufzeigen.

Was die Krankheit AIDS verursacht, wenn nicht das Virus HIV, weiß Prof. Dr. Peter Duesberg auch nicht definiv zu sagen. Dies ist aber auch nicht verwunderlich, denn es gibt keine öffentlichen Gelder für AIDS-Forschung außerdem der eingefahrenen Bahnen. Prof. Dr. Duesberg vermutet, daß AIDS gar keine in sich homogene Krankheit, sondern eine Sammlung verschiedener Krankheiten ist, die auf Umwelteinflüsse und chemische Substanzen zurückzuführen sind. Eine der Kandidaten, die laut Herrn Duesberg als potentielle Krankheitserreger infrage kommen, ist die in schwulen Kreisen beliebte Modedroge Poppers.

Die Annahme des Virus HIV als Krankheitserregers ist sicherlich plausibel, um die Krankheit AIDS zu erklären. Doch zeigt die Geschichte der Menschheit, daß scheinbar unumstößliche Annahmen eines Tages vielleicht doch komplett revidiert werden müssen: Weil man die Gesetze der Massenanziehung (Gravitation) nicht kannte, ging man früher davon aus, daß die Erde zwingend eine Scheibe sein müsse und es in der Welt ein definiertes "oben" und "unten" gäbe. Weil man die Gesetze des Luftdrucks nicht kannte aber sehr wohl deren Auswirkungen wahrnahm, kam man zu dem logischen Schluß, die Natur habe eine Furcht vor der Leere ("Horror Vakui").

Die wohl noch heute am besten nachvollziehbare falsche Annahme der Wissenschaft ist der Glaube an die Existenz des "Äthers": Noch vor zwei Jahrhunderten war die einzige Erklärung für die Phänomene des Lichts und anderer elektromagnetischer Wellen die Annahme einer Trägersubstanz "Äther". Noch heute sprechen wir bei Runkfunksendungen davon, daß etwas "über den Äther geht". Es war ein langsamer Prozeß in der Wissenschaft, als Faktum zu akzeptieren, daß es keinen "Äther" gibt und elektromagnetische Wellen eine materie-unabhängige Erscheinung sind. Auf dieser Erkenntnis basierte schließlich die allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein.

So kann es durchaus sein, daß eines Tages akzeptiert werden muß, daß es den Virus HIV gar nicht gibt und AIDS etwas ganz anderes ist als man bislang bewiesen glaubte.

Doch was bedeutet dies für den einzelnen Menschen? Daß Prof. Dr. Peter Duesberg fordert, die AIDS-Forschung ergebnisoffen zu betreiben und insbesondere auch Forschungsprojekte zu unterstützen, die von der Nicht-Existenz des Virus HIV ausgehen, ist sicherlich vernüftig. Denn generell sollte man in der Forschung stets in alle möglichen Richtungen schaun und keinen Weg unversucht lassen, um zu einem Ergebnis zu kommen. Doch für den Durchschnittsbürger ist das eher ein akademischer Streit. Ihn interessiert, wie er sich hier und jetzt gegen AIDS-Erkrankungen schützen kann oder was er tun soll, wenn er positiv auf HIV getestet wurde.

In diesem praktischen Fragen sind interessanterweise die Aussagen von AIDS-Hilfen und HIV-Skeptikern wieder ziemlich ähnlich: So empfehlen alle die Befolgung sicherer Sexualpraktiken, z.B. die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Die einen, weil sie damit die Übertragung des Virus HIV verhindern wollen. Die anderen, weil sie damit die Übertragung anderer Infektionen, die ihrer Meinung nach das Krankheitsbild AIDS bilden, einschränken wollen.

Auch im Punkto "HIV-Test" unterscheiden sich die Meinungen nicht wesentlich: Niemand empfielt ernsthaft, sich in regelmäßigen Abständen testen zu lassen. Einen HIV-Test sollte man nur dann machen, wenn es wichtige Gründe dafür gibt und wenn man weiß, wie man mit einem positiven Ergebnis umgehen wird und was sich dadurch ändern wird (wenn sich nichts ändern wird, warum macht man dann den Test überhaupt?). Deshalb muß ein HIV-Test auch immer mit einer ausführlichen Beratung verknüpft sein.

Unumstritten ist auch, daß die Gegenmittel, die derzeit zur AIDS-Behandlung benutzt werden (AZT und andere Chemie-Cocktails), eigentlich starke Gifte sind. So wird auch niemand dazu gezwungen, diese Mittel zu nutzen, sondern kann selbst entscheiden, wie er vorgehen möchte. Wir können uns glücklich schätzen, daß wir in der Bundesrepublik Deutschland leben und nicht in den USA. Denn hier haben wir ein Gesundheitssystem, auf das wir zu Recht stolz sein können: Es erlaubt jedem unabhängig von seinem Einkommen, wegen Erkrankungen zum Arzt zu gehen und sich ausführlich beraten zu lassen. In den USA müssen ärztliche Behandlungen bezahlt werden. HIV-positive, die kein Geld für Arztbesuche haben, sehen sich deshalb häufig dazu veranlaßt, als Testpersonen bei den Forschungsprojekten von Pharmakonzernen teilzunehmen. Sie suchen dann Ärzte auf, die sich nicht der Gesundheit ihrer Patienten verpflichtet fühlen, sondern den Profitinteressen von Großkonzernen.

Dies ist zum Glück in Deutschland nicht so und wir sollten als Staatsbürger auch alles dafür tun, daß das soziale Netz und die allgemeine medizinische Versorgung dauerhaft gesichert bleibt. Jeder bekommt unabhängig von seinen finanziellen Möglichkeiten die gleiche medizinische Versorgung und Zugang zu Medikamenten. Jeder kann also selbst entscheiden, wie weit er beim Einsatz von Medikamenten gehen möchte und kann dies frei mit seinem Arzt besprechen.

Nicht nur bei AIDS, auch bei anderen Krankheiten ist es letztlich eine individuelle Entscheidung, welche Medikamente man einnimmt und welche Behandlungen man ablehnt. Es gibt Menschen, die begierig jedes Medikament annehmen, das man ihnen anbietet. Und es gibt Menschen, die grundsätzlich jegliche Pharmachemie ablehnen und ausschließlich auf gesunde Ernährung setzen. Die Wahrheit liegt sicherlich irgendwo dazwischen - wo sie genau liegt, muß jeder für sich selbst entscheiden.

 



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