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10. September 2006: Tag des offenen Denkmals


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Seit 1993 findet jährlich am zweiten Sonntag im September in Deutschland der "Tag des offenen Denkmals" unter einem bundesweit von der Deutsche Stiftung Denkmalschutz beschlossenen einheitlichen Titelmotto statt. Während in den vergangenen Jahren stets die klassischen Denkmäler wie alte Gebäude und Industriekultur zu besichtigen waren, stand der Denkmaltag im Jahr 2006 ganz im Zeichen der Natur. Sein Titel lautete diesmal:

Rasen, Rosen und Rabatten – Historische Gärten und Parks

Denn nicht nur alte Gebäude, auch Pflanzen und Parks können Denkmäler sein. Auch im Umgang des Menschen mit der Natur, im Stil der Begrünung des städtischen Umfelds, in der Anlage von öffentlichen oder privaten Gärten zeigen sich der jeweilige Zeitgeist und die Veränderungen im Denken und Empfinden der Menschen.

Die Stadt Dortmund kann mit dem Rombergpark im Dortmunder Süden einen beeindruckenden und abwechselungsreichen öffentlichen Park, der eine bewegte Geschichte hinter sich hat, vorweisen. So waren die Pflanzenschauhäuser im Botanischen Garten Rombergpark Veranstaltungsort der Eröffnung des Tags des offenen Denkmals 2006 in Dortmund.

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Neben dem Dortmunder Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer (Photo rechts) sprach Oliver Wittke, Minister für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (Bild links).

Nebenbei gab's für die Zuschauer eine Lektion in Sachen politische Realität:

Der Dortmunder Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer ist Mitglied der SPD, im Landtag regieren dagegen CDU und FDP. Und so nutzten politisch engagierte Bürgerinnen und Bürger die Anwesenheit des CDU-Politikers Oliver Wittke, um ihren Protest gegen die Politik der aktuellen Landesregierung zu artikulieren.

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Eine der umstrittesnten Vorhaben der Landesregierung ist der Verkauf der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) mit einem Bestand von rund 110.000 Mietwohnungen an einen privaten Investor. Das ist Anlaß für Sorgen bei den rund 350.000 Menschen, die in der Wohnungen der LEG leben.

Die Mieterverbände in Nordrhein-Westfalen sehen die Mietwohnungen zum Spielball von Investmentgesellschaften, die an kurzfristigen Renditen interessiert sind, werden, wenn das Land sein Eigentum veräußert.

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Neben den Reden der gewählten Volksvertreter wurden natürlich auch fachliche Vorträge gehalten. So sprach in der Eröffungsveranstaltung auch Prof. Dr. Karl Teppe, der Kulturdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit Sitz in Münster (Bild links).

Die beiden Landschaftsverbände Nordrhein-Westfalens sind in der Verwaltungsstruktur zwischen dem Land und den Bezirksregierungen angeordnet. Sie sind unter anderem für die Förderung von Kultur und Denkmalpflege zuständig.

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Bei einem Spaziergang durch dem Rombergpark erklärte Gartenoberbaurat Dr. Otto Bünemann interessante Details zu den Besonderheiten der Pflanzenwelt im Park und der Historie der unterschiedlichen Anlagen des Parks.

Dr. Otto Bünemann war von 1975 bis 1995 Leiter des Botanischen Gartens Rombergpark. Mittlerweile befindet er sich seit über 10 Jahren im Ruhestand (Dr. Bünemann ist Jahrgang 1929), doch man merkt deutlich, daß er auf Dauer in seinem Garten, dem Dortmunder Rombergpark, verwurzelt ist. Mit Begeisterung kann Dr. Otto Bünemann zu fast jeder Pflanze, jedem Baum etwas über die Besonderheiten, sein Verhältnis dazu, Anekdoten und Erlebnisse berichten.

Dr. Otto Bünemann ist offensichtlich kein Mensch, der sich einfach zur Ruhe setzt. In Dortmunds Nachbarstadt Herdecke ist er als sachkundiger Bürger (parteilos) im Stadtrat aktiv, in Dortmund ist er stellvertretender Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Rombergpark.

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Eine der Grünanlagen, die sonst nicht für die allgemeine Bevölkerung zugänglich sind, ist der Garten von Schloß Bodelschwingh im gleichnamigen Ortsteil bei Westerfilde im Stadtbezirk Mengede.

Immerhin werden Schloß und Wirtschaftgebäude wie jedes gewöhnliche Haus bewohnt, und damit ist der Garten kein öffentlicher Park, sondern ein privater Garten, wie ihn viele Bürger haben. Lediglich ist der Garten von Schloß Bodelschwingh ein wenig größer, und er hat eine längere und interessantere Geschichte als andere private Gärten.

Doch am Tag des offenen Denkmals, am 10. September 2006, hatte der Schloßherr zum "Picknick im Park" eingeladen. Bei strahlendem Sonnenschein, der von keiner einzigen Wolke am Himmel getrübt wurde, nutzten zahlreiche Interessierte die Möglichkeit, den Park und einige Räume im Schloß zu besuchen, und sich auf den Rasenflächen des Schloßparks zum gemütlichen Picknick niederzulassen.

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Das Gelände um das Schloß Bodelschwingh umfaßt nicht nur einen großen Schloßteich (das Schloß steht auf hölzernen Pfählen), sondern auf seinen ausgedehnten Wiesenflächen u.a. auch einen Reitplatz.

Am nordöstlichen Rand des Schloßparkgeländes befindet sich die alte Mühle von Bodelschwingh (Photo unten). Bis in die 1970er-Jahre wohnte hier der Gärtner. Da aber seit den 70er-Jahren der Park durch den Bau der Autobahn A45 ("Sauerlandlinie") wesentlich verkleinert wurde, ist seitdem kein Gärtner mehr angestellt.

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Frei zugänglich war am Tag des offenen Denkmals auch das Familiengrab der Familie Bodelschwingh und Knyphausen. Dieses liegt vom Schloß aus jenseits der Autobahn A45.

Wo sich ehemals der Park nahtlos fortsetzte, ist inzwischen ein Waldgebiet entstanden. Doch mittendrin, am Ende einer im Wald noch zu erkennenden Baumallee befindet sich nach wie vor das Familiengrab. Laut schallt der Lärm des Kraftfahrzeugverkehr hier herüber, von Totenruhe ist nichts mehr zu spüren.

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—     Weitere Informationen & Bilder:     —

Kanadagänse im Rombergpark

Bilder vom Westfalenpark

Informationen zu Schloß Bodelschwingh

Der September im Jahr zuvor (2005)



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